Regenkurs 2011
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Über den Wolken

Am 23. und 24.07. 2011 hatte ich mit Ósi (6 Jahre) bei Andreas Windsio einen Töltkurs gebucht. Andreas Windsio ist unter anderem IPZV-Trainer-B, internationaler Sportrichter und Dualaktivierungstrainer nach Geitner. Ich kenne ihn aber durch einen gemeinsamen Einsatz beim Landesbreiten­sport­turnier in Bad Segeberg. Und da der Kurs auch noch bei Christine, also nur 800 m von mir entfernt, stattfand, war er als Kurs für Ósi optimal.

Wer kennt nicht diesen berühmten Song von Reinhard Mey, in dem er bei Schietwetter am Flughafen den Flugzeugen nachblickt, die aus dem trüben Alltag davon fliegen in ein verheißungsvolles fremdes Land. Aber nicht nur das Wetter an diesem Wochenende war schuld, dass ich mich in diesem Lied so gut wiedergefunden habe. Ósi ist zwar nicht mein erstes Jungpferd, aber mein erstes Gangpferd und damit ist schon reiterliches Neuland zu erobern.

Sa. 23.07. vormittags - Wind Nord-Ost, Startbahn 03

Nach einer Vorbesprechung, bei der wir alle uns und unser Pferd und unsere Wünsche für dieses Wochenende vorstellen durften, ging es zum ersten Mal in die Bahn. Jeder hatte eine Einzelstunde, was bei den sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen optimal war. Ich sollte mit Ósi erst einmal alles vorreiten, was wir bisher schon erarbeitet hatten. Und nachdem sich Andreas ein Bild gemacht hatte, erklärte er wie gehofft den Tölt zu unserem Projekt für diesen Kurs. Mit gut verständlichen Anweisungen, die auch immer optimal zur jeweiligen Situation gegeben wurden, zeigte er mir in der ersten Einheit, wie ich durch Entlasten und Einsitzen sowie seitlichen Gewichtsverlagerungen den Takt im Tölt beeinflussen kann. Dabei legte Andreas viel Wert darauf, mit mir das Fühlen des Taktes zu üben. Es ist schon beruhigend, wenn das, was man fühlt, mit der Realität übereinstimmt. Nur so kann man später selbstständig weiterarbeiten.

Sa. 23.07. nachmittags - wie ein Schleier staubt der Regen

Die Regentropfen wurden etwas kleiner. Aber das ich mich schon deutlich entspannter auf das Kennenlernen des Tölt-Landes einlassen konnte, lag hauptsächlich daran, dass ich die Anweisungen von Andreas gut umsetzen konnte und Ósi auch bei der zweiten Einheit des Tages freudig mitgearbeitet hat. In dieser Einheit sollten wir nun zu den Übungen vom Vormittag auch noch Stellen und Biegen und den Einsatz von Seitengängen einbauen. Ziel war es, Ósi dazu zu bringen, auch im Tölt mit aktiver Hinterhand, aufgewölbten Rücken und losgelassenem Hals zu arbeiten. Denn er soll ja nicht nur toll aussehen, sondern auch über lange Jahre gesund bleiben. Im Prinzip hat er das ziemlich schnell begriffen, die Kunst bestand "nur" noch darin, im richtigen Moment nachzutreiben, damit er nicht in den Trab wechselte. Und aus dem Antölten keine große Sache zu machen.

So. 24.07.2011 vormittags - und der nasse Asphalt bebt

Das Wetter war leider nicht besser als am Vortag. Der Reitplatz hatte sich inzwischen in ein Reisfeld verwandelt, aber die "asphaltierte" Ovalbahn hielt dem Wetter und den Belastungen stand. Also machte ich mich auch am Sonntag mit Ósi wieder auf zu Christine. Ich war neugierig, wie er die Anforderungen des Vortages bewältigt hatte. Aber er war genau so freudig bei der Sache und hatte schon einiges "verinnerlicht". So konnten wir auf dem Gelernten des Vortages aufbauen und am Ende dieser Einheit schon einmal vorsichtig im Tölt das Tempo erhöhen. Auf den Geraden blieb der Takt erhalten und es stellte sich das erste Tölt-Feeling (und Tölt-Grinsen - sieht man auch von hinten!) ein. Ein super Ergebnis für ein Wochenende. Aber mit einem guten Trainer und einem tollen Pferd kann man was schaffen.

So. 24.07.2011 Ende - ich bin gern mitgeflogen

Meine ersten Erfahrungen im Gangpferde-Land machen Lust auf mehr. Es macht einfach Spaß, mit seinem Pferd immer neu "Länder" zu entdecken und immer weiter zu lernen.

Übrigens haben auch alle anderen das ganze Wochenende durchgehalten. Mit mir trotzten Alexandra (Somi), Claudia (Bjarki), Tina (Nana), Jana (Loki) und Christine (Fjalar und Gló) dem berühmten norddeutschen Schietwetter.

Und für eine Wiederholung im nächsten Jahr haben wir Super-Wetter verdient.

Martina Scholz